UNSERE WERTE

UNSER LEITBILD

Miteinander Leben

Unser Zusammenleben soll geprägt sein von gegenseitiger Achtsamkeit und Herzlichkeit. Wir wollen miteinander einen rücksichtsvollen und wertschätzenden Umgang pflegen. Wir möchten uns offen und ehrlich in einem authentischen Miteinander begegnen und mit verschiedene Ansichten und Verhaltensweisen konstruktiv umgehen. Wir wünschen uns Freundlichkeit, Mitgefühl und Wärme im Umgang miteinander. Verständnis, Vertrauen und Respekt vor und für die Meinungen, Ansichten und Wünsche aller Wohnso´s sind uns wichtig.

Wir sind ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt und wünschen uns ein Zusammenleben in Diversität und Inklusion, zum Beispiel mit Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, Herkunft oder sonstiger Benachteiligung.

Gemeinsames Genießen soll im Alltag und bei besonderen Anlässen dazu beitragen, sich im Wohnprojekt wohl und zu Hause zu fühlen.

Wir geben uns aber auch Freiraum und Ruhephasen von der Gemeinschaft, damit auch Zeit für Gemeinschaft mit Menschen außerhalb unseres Wohnprojekts bleibt, um nicht in der „Wohnso-Blase“ stecken zu bleiben. Für alle soll es auch Raum für individuelle Freiheit und persönliche Entfaltung geben, sofern Rücksicht auf Grenzen und Bedürfnisse anderer genommen wird.

Wir wollen nicht nur den gemeinsamen Wohnraum teilen, sondern auch Zeit miteinander verbringen, um Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen für die wir brennen. Die häufig zitierte Schwarmintelligenz hat uns schon oft geholfen, über schwierige Entweder-oder-Entscheidungen hinwegzukommen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln, die sich dann als die insgesamt bessere Lösung erwiesen haben. Uns ist wichtig, unsere Entscheidungen im Konsens zu treffen.

Lernbereitschaft und Reflexionsbereitschaft sind Voraussetzungen für ein verständnisvolles und konstruktives Miteinander. Grundlagen hierfür sind Akzeptanz und eine gewaltfreie Kommunikation.

Miteinander arbeiten

Dieses Hausprojekt arbeitet nach dem Grundsatz der Selbstverwaltung. Wir sind jeweils aktiv Mitwirkende der Gemeinschaft und sind uns unserer Verantwortung bewusst, die wir als einzelne Personen für das Gelingen des Projekts tragen.

Wir verzichten auf hierarchische Strukturen. Alle Probleme und Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Hausprojekt ergeben, werden gleichberechtigt diskutiert und im Konsensverfahren entschieden.

Lebendige Nachbarschaft

In unserem Gebäude wird Fläche für gemeinschaftliches Wohnen sowie für gewerbliche Nutzung sein. Dies ermöglicht uns, ein großes Café und verschiedene andere Gewerbe, wie zum Beispiel Startups und Coworking Spaces, in unser Projekt zu integrieren. Die Gewerberäume und ein großes Café sind für uns eine große Chance in den gesamten Stadtteil und auch in die Stadt hinein zu strahlen. Wir können zum Anziehungspunkt für Projekte und Menschen aus ganz Heidelberg und darüber hinaus werden.

Wir möchten Begegnungs- und Gestaltungsräume etablieren, die uns die Möglichkeit bieten, Gewerbe zu unterstützen, die ganz besonders mit unseren allgemeinen Zielen konform gehen. Für uns soll dabei ein Fundus an Informationen, neuen Anregungen und Ideen direkt vor Ort und ein informeller Austausch mit den Gewerben/Projekten jederzeit möglich sein. Hier soll Platz für individuelle Begegnungen im informellen Rahmen sein.

Solidarität

Wohnso steht für „wohnen solidarisch“. Wir möchten verantwortungsvoll handeln, uns füreinander einsetzen, uns gegenseitig unterstützen und uns aufeinander verlassen können.

Außerdem streben wir Diversität und Inklusion an und möchten Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben bis ins hohe Alter, insbesondere durch ein unterstützendes Zusammenleben von älteren und jüngeren Menschen, ermöglichen. Wir wünschen uns auch Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder in alltäglichen Lebenslagen.

Für das gemeinsame Zusammenleben wird die Bereitschaft zum Lösen von Konflikten vorausgesetzt. Wir lassen uns für Entscheidungsfindungen darum viel Zeit und nutzen Instrumente aus verschiedenen Bereichen. Widersprüche und Spannungen sollten vorübergehend ausgehalten werden können, da es nicht möglich ist bei so vielen Menschen immer sofort einen Konsens zu erreichen. Wenn Konflikte auftauchen, die sich nicht (so schnell) lösen lassen, ziehen wir Instrumente wie externe Moderation, Mediation oder Supervision in Betracht. Als Fahrplan gibt es eine Konfliktlösungsstrategie. Um Konflikten vorzubeugen, wird regelmäßig in verschiedenen Formen offiziell Raum gegeben für Aussprache von Unzufriedenheiten und Konflikten.

Des Weiteren sollen viele Dinge gemeinschaftlich angeschafft und genutzt werden (Carsharing, Werkzeug, Waschmaschinen, etc.).

Organisation

Kooperation mit dem Mietshäuser Syndikat: Wir möchten eine Immobilie nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats erwerben, um diese langfristig als gemeinschaftliches Wohnprojekt zu sichern.

Die Mietshäuser Syndikat GmbH ist ein Verbund von inzwischen 180 Hausprojekten und vielen Projektinitiativen im gesamten Bundesgebiet, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, dauerhaften und mietpreisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Allen Projekten gemeinsam ist der kollektive Wunsch nach einem Haus, das immer denen gehört, die darin leben und in dem es sich selbstbestimmt leben lässt.

Da eine nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats gekaufte Immobilie nicht mehr in Privateigentum überführt werden kann, und somit auch kein Verwertungsinteresse an der Immobilie besteht, können mit diesem Modell langfristig Mietpreise unterhalb des Mietspiegels erreicht werden. Um eine spätere Reprivatisierung des Gebäudes auszuschließen, weisen alle Hausprojekte eine Besonderheit auf: Der Eigentumstitel der Immobilie liegt nicht unmittelbar beim Hausverein (WOHNSO e.V.), sondern bei einer, noch zu gründenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Diese hat genau zwei Gesellschafter: Zum einen den Hausverein (WOHNSO e. V.) und zum anderen die Mietshäuser Syndikat GmbH als Kontroll- oder Wächterorganisation.

In bestimmten Angelegenheiten haben sowohl das Mietshäuser Syndikat als auch der Hausverein ein gleichberechtigtes Stimmrecht. Dies hat zur Folge, dass in grundlegenden Fragen (wie z.B. der Verkauf) eine Veränderung des Status quo nur mit Zustimmung beider Gesellschafter beschlossen werden kann. Bei allen anderen Angelegenheiten hat der Hausverein das alleinige Stimmrecht. Jede:r (Mit)bewohner:in ist Mitglied im Hausverein.

Durch die rechtliche Konstruktion und konzeptuelle Ausrichtung wird dauerhafter und preisgünstiger Mietraum geschaffen, welcher das Leben und Wohnen in einer sozial durchmischten Gemeinschaft ermöglicht.

Finanzierung

Die Finanzierung der Immobilie erfolgt durch eine Mischung von Direktkrediten und einem Bankkredit. Um den benötigten Anteil an Eigenkapital (ca. 25%) für die Aufnahme des Bankkredites aufbringen zu können, sowie weitere zinsgünstige Kredite ins Projekt einzubringen, sind Direktkredite von privaten Unterstützer:innen des Projektes ein wichtiger Stützpfeiler der Finanzierung.

Selbstverwaltung / Entscheidungen

Der Hausverein Wohnso verwaltet sich und die Haus GmbH selbst. Hierfür gibt es verschiedene AGs, die sich auf bestimmte Aufgabengebiete konzentrieren. Jede:r Bewohner:in bringt sich in einer oder mehreren AGs ein. Durch das Zusammenwirken der unterschiedlichsten Kompetenzen entsteht ein großer Nutzen für das gemeinsame Wohnprojekt.

Entscheidungen werden von den Mitgliedern des Hausvereins getroffen. Dabei ist jedes Mitglied gleichberechtigt, unabhängig von Kapitalbeteiligungen (wie z.B. durch Direktkredite) und juristischen Funktionen wie Vorstand (Hausverein), Geschäftsführung (GmbH) und dergleichen. Hierbei arbeiten wir mit dem Konsens-Prinzip.

Politische Dimensionen

In unserem Projekt wollen wir langfristig bezahlbare Mieten umsetzen und sichern. Durch Öffentlichkeitsarbeit wollen wir politisch das Thema selbstverwaltetes Wohnen verbreiten und uns mit anderen selbstverwalteten Gruppen vernetzen.

Als Projekt im Mietshäuser Syndikat sind wir Mitglied in einem großen Verbund von vielen selbstverwalteten Gemeinschaftsprojekten, die untereinander solidarisch sind und sich sowohl finanziell als auch mit Know-How zur Seite stehen. Durch den Solidarausgleich – also einen Solidarzuschlag auf alle Mieten – findet ein beständiger finanzieller Transfer von längst etablierten älteren Projekten, deren Kredite schon ein Stück weit abbezahlt sind, hin zu neu entstehenden Hausprojekten statt, mit dem Ziel kontinuierlich immer neue autonome selbstorganisierte Wohnprojekte zu verwirklichen.

Außerdem wollen wir Menschen aktiv auf verschiedene Diskriminierungsformen sensibilisieren um diesen entgegenzuwirken. Jede:r unserer Gruppe ist ein gleichwertiges und gleichberechtigtes Mitglied. Wichtig ist uns, Menschen mit unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen zu stärken.

Verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt

Genügsamkeit mit Blick auf die gesellschaftliche und natürliche Umwelt ist uns wichtig. Wir wollen ressourcenschonend wohnen und leben und ökologische Prinzipien anwenden.

Uns als Mieter:innen gehört das Haus, wir haben vollen Gestaltungsspielraum und die ökologische Sanierung des Hauses in unserer Hand.

Was wir wollen und was wir nicht wollen (Beispiele):

Fehl am Platz

  • Lust an Destruktion
  • Ideologische Ausgrenzung
  • Vorverurteilung
  • Verschwörungstheoretiker/Innen
  • Gewalt in jeglicher Form

Gewünscht

  • Konfliktlösungsbereitschaft
  • Respektieren anderer Meinungen
  • Vorurteilsloses aufeinander zugehen
  • Offenheit für rationale Erklärung
  • Gewaltloser Umgang (körperlich/psychisch)